Dissidia Final Fantasy NT – Test

Publisher: Square Enix
Release Date: 30.01.2018
Plattformen: PS4

Eine Fantasy, für die es sich zu kämpfen lohnt

Dissidia Final Fantasy ist ein Beat ’em Up von Square Enix, welches anlässlich des 20. Geburtstags der Rollenspielreihe entwickelt wurde. Es kam erstmals 2008 für die PSP auf den Markt.

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über die Protagonisten der ersten zehn Spiele der Final Fantasy-Serie, welche in ihrer jeweils eigenen Story-Kampagne gegen die optional spielbaren Antagonisten ebenjener Spiele kämpfen. Zusätzlich konnten zwei weitere optionale Charaktere aus Final Fantasy XI und Final Fantasy XII freigeschaltet werden.

Im März 2011 folgte dann die Fortsetzung zu Dissidia Final Fantasy namens Dissidia Duodecim. Inhaltlich handelt es sich bei dem Titel allerdings um ein Prequel.

Nachdem es bereits Ende 2015 eine Arcade-Version des Spieles in Japan gab, bei dem man mit 14 Kämpfern startete können wir nun endlich auch bei uns Zuhause Dissidia NT, mit 28 Helden (es folgen weitere 2 Charaktere in Form eines Season Passes) aus allen bisherigen Final Fantasy Teilen spielen.

In einem einzigartigen Mix aus teambasierten Online- Action und 3-gegen-3 Arena Kämpfen, können wir mit einem der 28 Charaktere, darunter alt bekannte Figuren wie Cloud Strife aus FF7, oder Kefka Palazzo aus FF6, oder neuen Charakteren wie Noctis aus FF15, Ramza aus FF Tactics und Ace aus FF Type-0 die Kampfarena betreten.

Eine neue Welt mit neuen Schlachten

Die Story selbst ist, wie in seinen Vorgängern schon, einfach gehalten und bringt an und für sich nichts Neues mit sich. Zwei Götter, Materia und Spiritos, die Nachfolger von Cosmos und Chaos beschwören unsere Helden und Bösewichte aus den Final Fantasy Spielen in eine unbekannte Welt um den Konflikt für sie auszufechten. So gesehen nichts Neues aber interessanterweise gibt es eine geheimnisvolle dritte Instanz, die uns zwingt die Differenzen beiseite zu legen, denn der Feind meines Feindes ist mein Freund.

So interessant das mit der dritten Instanz auch ist, ist der Story Modus leider mühsam und zäh zu spielen, denn man muss alles durch Memoria Punkte einzeln freischalten. Diese Punkte bekommt man nur in dem man die Herausforderungen spielt. Das bedeutet, man muss immer wieder gegen die KI kämpfen, was am Anfang noch recht unterhaltsam war, mit der Zeit jedoch zäh und anstrengend ist.

Es ist etwas enttäuschend zu sehen, dass die Story an und für sich keine großen Veränderungen zu bieten hat. Ich persönlich hatte mir mehr erhofft. Nur stumpfes Gut gegen Böse wird den Final Fantasy Charakteren nicht gerecht. Deshalb hat mir der Teil mit der dritten Instanz besonders gefallen. Ebenfalls nett mitanzusehen ist wie Noctis als neuer spielbarer Charakter mit den anderen und der ganzen Sache umgeht.

Leicht zu lernen, schwer zu meistern

Das Kampfsystem wurde von Grund auf überarbeitet. Hatte man in den Vorgängern noch 1-gegen-1 Kämpfe, haben wir nun 3-gegen-3 Kämpfe.

Die Charaktere wurden in Klassen eingeteilt und jede bringt seine eigenen Stärken und Fähigkeiten mit. Es gibt vier Klassen (Fernkämpfer, Assassine, Spezialist und Frontkämpfer), deren Rolle und Effektivität auf den unterschiedlichen Schlachtfeldern stark variieren kann.

Fernkämpfer sind offensiv Charaktere die schwer zu treffen sind und machen gleich hinter dem Frontkämpfer den meisten Schaden. Der Assassine ist gut für schnelle Attacken und ist ebenso schnell wieder aus der Gefahrenzone verschwunden. Der Spezialist ist Support Charakter der das Team verstärkt und Boosts verteilt.

Die Arenen sind wegen den 3-gegen-3 Kämpfen größer und bieten viel Platz fürs kämpfen besonders dann, wenn man einen Gegner anvisiert hat. Da es ja aber nicht nur ein Gegner ist, sondern drei, kann sich das Anvisieren manchmal etwas schwierig gestalten. Man verliert leicht den Fokus, wenn die Gegner und Teammitglieder wie wild durch die Botanik oder den Himmel über einem rasen. Hinzu kommen dann noch Kristalle, die auf der Karte auftauchen und die zerstört werden sollten. Dissidia NT hat hier versucht das Ganze einfacher zu gestalten, indem es den Gegner der einem am nächsten steht automatisch anvisiert. Mit L2 oder R2 kann man dann den linken oder rechten Gegner anvisieren. Das Ganze funktioniert nicht immer so wie gewollt, da die Kämpfe sehr schnell ablaufen und man dann entweder einen Kristall oder den falschen Gegner anvisiert hat. Am besten ist es hierbei sich auf einen Gegner zu konzentrieren und die Größe der Arena auszunutzen.

Aus Alt mach Neu

Gleichgeblieben ist das Mut-Kampfsystem. Ziel eines Kampfes ist es, die Lebenspunkte des Gegners auf null zu reduzieren. Dazu bedient man sich verschiedener LP-Angriffe, deren Stärke abhängig vom Mutwert des Angreifers ist. Jeder Charakter geht mit einem festgelegten Mutwert in den Kampf und ist in der Lage durch die Ausführung von Mut-Angriffen (Kreis -Taste) den eigenen Wert zu steigern und gleichzeitig den gegnerischen zu senken. Die Stärke eines Mut-Angriffes hängt vom Angriffswert des attackierenden Charakters und vom Abwehrwert seines Gegners ab. Fällt der Mut-Wert eines Charakters in den negativen Bereich, erleidet er eine sogenannte Demoralisierung. Ein demoralisierter Charakter kann keinen Mut- oder LP-Schaden mehr anrichten, doch, wenn man einen LP-Angriff erfolgreich ausführt, wird der Mut-Wert grundsätzlich auf null gesetzt, bevor er wieder seinen Ausgangswert annimmt.

Anders als in den Vorgängern gibt es keine EX- Ausbrüche mehr. Anstelle der charakterspezifischen unblockbaren LP Angriffen kann man nun eine von insgesamt sieben Espern beschwören. Um dies zu tun muss man aber die Kristalle zerstören, die in der Arena auftauchen.  Diese Espern erscheinen dann und verwandeln die Arena in ein wahres grafisches Spektakel und wenden manchmal das Blatt zu unseren Gunsten.

Auch in Sachen Spielmodi gibt es etwas Neues. Man kann im Singelplayer gegen die KI spielen oder man verwendet den Multiplayer. Auch hier heißt es wieder 3-gegen-3.  Man kann entweder Freunde in sein Team holen oder man sucht selbst aus welche Charaktere mit einem kämpfen.

Fazit

Dissidia NT ist ein Spiel das Spaß macht aber leider nichts für Hardcorespieler. Es gibt viel zu entdecken, wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat. Allerdings fühlt sich Dissidia NT eher wie ein MOBA als ein Beat ´em Up an. Während es definitiv mit viel Liebe zum Detail für die Final Fantasy-Serie als Ganzes gefüllt ist, ist es zweifelhaft, ob es in der Lage sein wird, Spieler über einen längeren Zeitraum hin zu fesseln. Man sollte viel Geduld und Zeit investieren da es schon etwas zäh ist die Memoria Punkte zu bekommen.

Ich denke jedoch nicht, dass das eine schlechte Sache ist. Die Dissidia-Serie hat sich immer als Ausreißer definiert und glücklicherweise hat sie ihr Publikum gefunden. Ob es sich um die hartgesottenen Final Fantasy-Fans handelt oder nicht, ist nebensächlich. Für Spieler, die den Multiplayer schätzen ist es auf jeden Fall etwas. Inhaltlich jedoch ist Dissidia NT für einen Vollpreis Titel etwas zu flach gehalten.

GamersChoice Wertung
  • Handlung
  • Grafik
  • Sound
  • Gameplay
  • Motivation
  • Multiplayer
3.8

Fazit

Dissidia NT ist ein Spiel das Spaß macht aber leider nichts für Hardcorespieler. Es gibt viel zu entdecken, wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat. Allerdings fühlt sich Dissidia NT eher wie ein MOBA als ein Beat ´em Up an.

Über Deadpool 9 Artikel
Mit 16 Jahren habe ich die Welt der Videogames für mich entdeckt. Besonders große RPG´s wie Dragon Age, The Elder Scrolls, Assassins Creed, Final Fantasy oder The Witcher haben es mir angetan. Aber auch gegenüber Shootern wie Destiny oder Beat´em Up´s wie Injustice oder Dissidia bin ich nicht abgeneigt.

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