Attack on Titan 2 – A.O.T. 2 – Test

Publisher: Tecmo Koei
Release Date: 20.03.2018
Plattformen: PS4, XBox One, PC, Nintendo Switch

Töte jeden letzten von ihnen

Shingeki no Kyojiin, Attack on Titan, ist eine Manga-Serie von Hajime Isayama, die seit 2013 in Japan auch als Anime-Serie ausgestrahlt wird. Bei uns in Deutschland können wir sie seit 2016 genießen. Es folgten drei Filme und zwei OVA zum Anime. Das Werk ist in die Genre Action, Horror und Fantasy einzuordnen. Das erste Spiel ist 2013 unter dem Titel Attack on Titan: Humanity in Chains für die Nintendo 3DS vom Entwickler Spike Chunsoft erschienen. 2016 folgte dann A.O.T. Wings of Freedom für die PlayStation Vita, PS3 und 4, sowie für die Xbox One und für Microsoft Windows. Genre mäßig ist es ein Action-, Hack and Slay Spiel.

2018 folgt nun endlich der zweite Teil von A.O.T. Wings of Freedom. Inhaltlich macht das Spiel genau da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat. Man muss jedoch nicht zwangsläufig Wings of Freedom gespielt oder das Anime geschaut bzw. Manga gelesen haben um das Spiel und seine Geschichte zu Verstehen. Anders als in Wings of Freedom übernimmt man nicht die Rollen von Eren Jaeger, Mikasa Ackermann oder Armin Arlert, den Protagonisten der Serie, sondern kann seinen ganz eigenen Charakter erstellen. Diesen erstellt ihr in einem Charaktereditor, der euch euren Helden bis ins kleinste Detail personalisieren lässt.

Verzichten müsst ihr auf Eren und Co. aber nicht. Vielmehr schließt sich euer Kadett der 104. Trainingseinheit an, in der sich auch die Charaktere der Serie befinden. So wird er glaubwürdig in die sich entfaltende Geschichte eingearbeitet. In 27 Einsätzen verteidigt ihr fortan die Mauern der letzten Bastion der Menschheit vor den gefräßigen Riesen und versucht zugleich, die Geheimnisse um die mächtigen Titanen zu lösen. Storytechnisch deckt der Titel die ersten beiden Staffeln des Anime ab. Das Spiel beginnt damit, dass zusammengefasst wird was im vorherigen Spiel, alles passiert ist. Titanen, riesige Menschen fressende Wesen haben die Menschheit an den Rand der Auslöschung getrieben.

Die restlichen Überlebenden Menschen haben sich hinter drei große Mauern zurückgezogen. Diese halten die Titanen ab bis jedoch aus dem nichts ein riesiger 60 Meter hoher Titan erscheint und ein Loch in die erste Mauer schlägt. Man erlebt wie die hineinströmenden Titanen die Eltern des Charakters töten und von nun an wollen wir uns natürlich Rächen. Wir schließen uns der 104. Trainingseinheit des Widerstandes an die mit Hilfe von ´ODM Gear, bestehend aus Schwertern, einer Gasvorrichtung mit Hacken und Seilen, genannt 3D Manöver gegen die Titanen Kämpfen und diese fällen wie Bäume. Wir schließen Erfolgreich unsere Ausbildung ab treten den Aufklärern bei und kämpfen von nun an gegen die Titanen.

Willenskraft allein ist nicht genug in der Schlacht.

Das Kampfsystem hat sich nur leicht verändert.

Erneut benutzen wir das 3D- Manöver. Dabei verankern wir uns an allerlei Umgebungsobjekten, während wir rasend schnell durch die Luft jagen. Eine Angelegenheit, die auch nach Stunden nicht langweilig wird. Haben wir einen der Titanen erreicht, gilt es, ihm den Garaus zu machen, indem wir mit unseren Klingen seinen Nackenmuskel durchtrennen. Das wichtigste im Kampf gegen die Titanen, egal ob normal oder Abnormer ist das Timing. Egal ob man nun angreift oder ausweicht Timing ist das A und O im Spiel. Weicht man einem Angriff zum Beispiel zum richtigen Zeitpunkt aus, aktivieren wir den Hakenstoßkonter, bei dem wir unsere Feinde zerstückeln. Das Ganze ist nicht weiter schwierig und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man den Dreh raus.

Bekommt man es jedoch mit einem Abnormen Titan zu tun, wird die ganze Sache schon schwieriger, da man ihm erst die Gliedmaßen abtrennen muss um ihn zu schwächen, bevor man auf den Nacken einhacken kann. Die Titanen sind jedoch alles andere als hilflos, was vor allem daran liegt, dass deutlich an ihrer KI geschraubt wurde. So rennen und springen uns die Riesen gezielt hinterher. Sie aktivieren den Gefahrenmodus, wenn sie uns lange genug im Blick haben. Ist dies der Fall wird die Umgebung in ein tristes Grau getaucht, während der Titan – nun stärker und schneller – eine nervenaufreibende Jagd auf uns eröffnet. Hat man es dann mit einem Abnormen zu tun und hat obendrauf kein Gas oder keine Klingen zum Auswechseln mehr sieht es schlecht aus. Deshalb sollte man seinen Gas- bzw. Klingenvorrat gut im Auge behalten und so oft es geht nachfüllen.

Anders als im Vorgänger stehen keine NPCs auf den Schlachtfeldern herum bei denen wir unsere Vorräte auffüllen können, sondern es gibt bestimmte Auffüllstationen die jedoch erst gebaut werden müssen. Hierfür bekommen wir spezielles Material das man jedoch mit Bedacht einsetzten sollte da es noch zwei weitere Optionen gibt: Das Bergwerk- welches uns am Ende der Mission mit seltenem oder mehr Material versorgt, welches für die Herstellung der Ausrüstung unabdingbar ist, oder den Geschützturm der automatisch auf Titanen in der Nähe feuert und so einem den Kampf gegen mehrere Titanen gleichzeitig leichter macht.

Coop oder PvP

Während unseren Missionen stehen uns ein paar Helfer zur Verfügung:

Zum einen das Pferd welches sehr nützlich ist um Gas zu sparen zum anderen vier mögliche Verbündete. Diese können aus normalen Kadetten bestehen oder aus Eren und Co. Hat man Eren und Co als Unterstützer bei sich, so wird der Kampf durch Teammoves in Szene gesetzt. Egal ob man mit Kommandant Levi oder einem anderen der Special Unit angreift, spektakulär ist es immer. Des Weiteren kann man Titanen zu Forschungszwecken gefangen nehmen, welches zur effizienteren Waffen und Ausrüstung führt.

Wer will, kann die Story auch per Online-Funktion mit Freunden bewältigen oder gemeinsam auf eine der vielen Aufklärungsmissionen gehen, die wir neben unserem eigenen Helden auch mit einem der 37 spielbaren Charaktere der Serie bestreiten könnt. Der PvP-Modus, bekannt als ‚Annihilation‘ – ein 4vs4-Nahkampf, bei dem sich die Regeln ändern, während die Action voranschreitet – macht auch verdammt Spaß. Das grundlegende Ziel ist es, als Team zu arbeiten, um Titanen zu besiegen und einen Kettenbonus zu starten. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt, aber das kann sich drastisch ändern, da die Punkte in der letzten Minute verdoppelt werden. Es kann für einige wirklich spannende Schlachten sorgen und ist einfach ein nettes Extra, besonders da ich bezweifle, dass viele Leute so etwas erwarten.

Gnadenlose aber schöne Welt

Insgesamt ist die Map vom Spiel größer und offener als im Vorgänger. Abseits der Schlachtfelder bewegen wir uns frei durch die diversen Bezirke hinter den sicheren Mauern. Hier bauen und verstärken wir mit erbeuteten Materialien allerlei Waffen und legen uns neue Pferde zu. Nebenbei vertiefen wir unsere Freundschaften mit Eren und Co. in interessanten Events mit unzähligen Personen und schalten dadurch hilfreiche Skills frei. Dabei motiviert die Jagd nach neuen Fähigkeiten ungemein, da wir uns durch einige davon sogar die Kontrolle über mächtige Titanen aneignen können.

Inszeniert wird das ganze Abenteuer mit den Originalsynchronsprechern des Anime das vor allem für Fans der Serie keine Wünsche offenlassen dürfte. Eine deutsche Tonspur wäre trotzdem wünschenswert gewesen, da man vor allem in hektischen Kämpfen keine Zeit hat, die Untertitel zu lesen, wenn man nicht als Titanenfutter enden will.  Die Kameraprobleme, die den ersten Teil plagten, sind glücklicherweise größtenteils beseitigt worden und erlauben flüssige Luftakrobatik, auch wenn eng beieinanderstehende Titanen oder zusammenstürzende Häuser gelegentlich die Sicht nehmen.

Fazit

A.O.T.2 ist ein Spiel, dass sehr viel Spaß macht und definitiv etwas für Fans von Attack on Titan ist. Aber auch für Neulinge ist es ein Titel den ich absolut empfehlen kann. Es gibt vieles zu entdecken und auszuprobieren. An die Steuerung gewöhnt man sich sehr schnell und das Tutorial hierzu ist kurz und einfach gehalten. Die Charaktergestaltung ist umfangreich und definitiv mit viel Liebe zum Detail für die Attack on Titan-Serie als Ganzes gestaltet. Auch bei den  Interaktionen mit den Charakteren aus der Serie haben sich Omega Force und Tecmo Koei Holdings einiges einfallen lassen. Es ist auf jeden Fall dazu in der Lage, Spieler über einen längeren Zeitraum hin zu fesseln.  Egal ob man nun  Titanen zerstückelt oder mit seinem Charakter mithilfe des 3D Manövers durch die Gegend saust. In Sachen Waffenherstellung hat sich nichts verändert, nur gibt es nun Material welches man z.B. nur bekommen kann wenn es regnet. Man muss schon etwas Geduld und Zeit in das Farmen von Materialien stecken, da man aber nach jeder Mission etwas bekommt und man noch Bergwerke errichten kann, sollte das Farmen keine lästige und anstrengende Tätigkeit darstellen.

Auch in Sachen  Kamera und Gameplay fühlt sich das Spiel flüssiger und schneller als im Vorgänger an. Es wird einem selbst nach Stunden des Spielens nicht langweilig.  Insgesamt ist Attack on Titan 2 ein  blutiger Actiontitel,den ich nur empfehlen kann. Das Spiel schöpft das Potenzial des Animes voll aus und ist nicht nur für Fans der Serie einen Blick wert.

GamersChoice Wertung
  • Handlung
  • Grafik
  • Sound
  • Gameplay
  • Motivation
  • Multiplayer
4.6

Fazit

Insgesamt ist Attack on Titan 2 ein blutiger Actiontitel, der das Potenzial des Anime voll ausschöpft und für Fans der Serie einen Blick wert ist.

Über Deadpool 9 Artikel
Mit 16 Jahren habe ich die Welt der Videogames für mich entdeckt. Besonders große RPG´s wie Dragon Age, The Elder Scrolls, Assassins Creed, Final Fantasy oder The Witcher haben es mir angetan. Aber auch gegenüber Shootern wie Destiny oder Beat´em Up´s wie Injustice oder Dissidia bin ich nicht abgeneigt.

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